Freundschaften sind etwas wunderbares. Sie sind eine Art geheime Verabredung, ein Bund, der besagt, dass egal, was mit einem ist, man sich auf den anderen verlassen kann. Man muss sich nicht ähnlich sein für eine Freundschaft. Man muss sich nur mögen. Lieb haben.
Doch auch wenn das klappt, gibt es Momente, in denen eine Freundschaft auf die Probe gestellt wird. Oft unbeabsichtigt. Da passiert etwas, was einer gutheißt, der andere jedoch nicht. Außer Verständnis oder Akzeptanz gibt es keine Lösungen.
Freundschaften verändern sich oft. Als Kind und als Jugendlicher verbringt man viel Zeit mit dem anderen, man geht auf die gleiche Schule, vielleicht sogar in die gleiche Klasse. Man telefoniert nachmittags, um sich über den gemeinsam erlebten Tag auszutauschen, man übernachtet oft beieinander und geht am Wochenende auf Parties und in Discos. Und es ist großartig.
Irgendwann ist die Schulzeit aber vorbei. Man geht eher getrennte Wege, man sieht sich nicht mehr täglich, aber trotzdem noch oft, man zieht vielleicht zusammen oder wohnt in der gleichen Stadt. Doch die Interessen beginnen sich stärker voneinander abzugrenzen. Jeder macht neue Erfahrungen und plötzlich verändern sich beide oder auch nur einer. Da kommen Einstellungen und Ansichten zum Leben, die vorher noch nicht da waren und die das Gegenüber verunsichern. Aber man arrangiert sich damit. Beziehungen kommen und gehen, man weint sich beim anderen aus, wenn die Liebe wieder enttäuscht wurde und berichtet über die verschiedensten Dates. Und irgendwann ist dann doch der richtige Partner dabei. Beim anderen aber noch nicht. Und die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Einen gemeinsamen Nenner zu finden wird immer schwieriger und dann passiert, dass es einen Auslöser gibt, der einen großen Riss verursacht.
Jetzt muss man arbeiten. Man muss eine neue Ebene finden. Beide merken, dass die alten Zeiten vorbei sind und nicht wiederkommen. Das Leben hält jedoch neue Zeiten und Möglichkeiten bereit. Es ist jetzt an den beiden, diese zu nutzen, neue Erlebnisse zu finden, neue Gemeinsamkeiten. Veränderungen zu akzeptieren und andere Dinge in den Vordergrund zu rücken. Man kann es schaffen. Und ich hoffe, dass es klappt.
Montag, 19. November 2007
Donnerstag, 8. November 2007
Zürich
Wenn man die luxuriöse, gepflegte Langeweile sucht, dann fährt man am besten nach Zürich. Dort war ich nämlich die letzten zwei Tage. Und Zürich ist sagen wir mal...nett. Aber mehr auch nicht.
Die Stadt ist recht klein, eine typische alte Stadt mit kleinen Gassen, einem Gewässer (Limmat), Fußgängerzonen, Altstadt und ein paar Kirchen. Gut, es war schlechtes Wetter, aber auch in den kurzen Sonnenschein-Momenten hat mich keine Begeisterung gepackt.
In Zürich funktioniert alles super: keine Penner, jeder hat Geld, die Straßenbahnen kommen im gefühlten Sekundentakt (obwohl die Strecken so kurz sind, dass man sie bequem zu Fuß laufen kann), die Fahrkarten gelten für absolut jedes Verkehrsmittel, die Möwen, Tauben und Schwäne stehen in Reih und Glied, die Straßen sind wie geleckt und die paar Herbstblätter auf dem Gehweg sehen aus wie eingekaufte Deko, die irgendwelche Straßendesigner jeden Morgen sorgfältig verteilen und abends wieder einsammeln. Wenn es regnet, gehen sie anscheinend rum und platzieren die Wassertropfen mit einer Pipette besonders hübsch auf den Blättern. Alles ist ordentlich....und damit auch unglaublich langweilig. Es passiert auch nichts. Wenn man als Züricher mal drei Jahre in nem anderen Land verbringt und wiederkommt, dann sieht vermutlich noch alles haargenau so aus wie vorher. Und Zürich ist wahnsinnig teuer. Den letzten Abend haben wir vergeblich nach einem Restaurant gesucht, in dem wir uns wenigstens für unsere letzten 20 Franken (ca. 12 Euro) ein Essen hätten teilen können. Letztendlich landeten wir bei Nordsee und auch das war teuer.
Dennoch habe ich einen schönen Tag voller interessanter Erkundungen gemacht, habe die Altstadt durchstreift, war am Hafen und im Park, habe in der Voliere exotische Vögel beobachtet und das Spielzeugmuseum in der Altstadt und das Moulagenmuseum (Moulage=Wachsmodell erkrankter Hautpartien, in diesem Fall Hautkrankheiten) der Universität besucht. Meine beiden Knie sehen jetzt auch so aus, dass sie ins letztgenannte Museum passen würden, bin nämlich auf einer Brücke hingefallen, was mir schon seit Jahren nicht mehr passiert ist. Aber ich bin tapfer durch Zürich gehinkt, um Fotos zu machen und die Stadt kennenzulernen. Jetzt weiß ich: es ist nicht meins. Aber ich lerne gern neue Städte kennen und bin wieder um eine Erfahrung reicher. Und eine Sache ist echt genial: Käseküchlein, oder wie der Schweizer sagt: Chääs-Chüchli. Habe im Netz schon ein Rezept gefunden und werde das demnächst probieren...wer auch mag, meldet sich :).
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