Dienstag, 1. April 2008

Antwerpen


Das letzte Wochenende war ich mit meinem Liebsten in Antwerpen, um meine Freundin zu besuchen, die dort ein Praktikum bei einem Mode-Designer absolviert hat. Und Antwerpen ist wirklich traumhaft! Die Stadt ist sehr bunt und international, es wird Niederländisch, Französisch, Englisch und manchmal auch Deutsch gesprochen, die alten Häusern stehen friedlich eng und ab und zu ein wenig schief nebeneinander, stützen sich gegenseitig, während unten die Antwerpener im Fashion-Fieber in knallbunten Läden einkaufen. Läden, die mit bunten alten Kronleuchtern geschmückt sind, in denen Rockmusik und französische Popsongs dudeln, in denen liebevoll selbstgestaltete Broschen neben ungewöhnlichen Schuhen liegen und die Preise nicht gerade meinem Budget entsprechen.
Die Stadt ist ein bißchen kindisch, wie ein großer Jahrmarkt oder ein Zirkus oder ein Spielplatz, alles ist sehr bunt, es gibt riesengroße Schriften über den Restaurants, die Wände, Treppen, Stühle und Tische sind bunt bemalt, überall duftet es süß nach Waffeln und man kann wunderbar in der Sonne sitzen und belegte Baguettes genießen.
Wir sind am Freitag mit dem Zug angereist, von Berlin Hauptbahnhof, über Köln, Brüssel, nach Antwerpen. Als wir ankamen, wurden wir im Bahnhof von zwei netten Belgiern abgeholt, die in einem Haus im Bezirk Borgerhout wohnten, und die ich bei Couchsurfing kennenlernte. Es handelte sich um eine 5er-WG, die ein ganzes Haus gemietet hatten, in dem ständig Zimmer für Couchsurfer frei sind und wir waren ganz begeistert von diesem riesigen Traumhaus mit der schmalen orangen Treppe und der Glasdecke im Wohnraum. Wir teilten unser Zimmer mit einem nicht ganz so sympathischen Engländer, aber das war erträglich. Gleich am Abend trafen wir uns dann mit meiner Freundin am Groenplaats und gingen zusammen in ein kleines griechisches Restaurant, in dem es nur Mezze (Vorspeisen) gab, aber die waren unglaublich lecker (und teuer)! Die Nacht haben wir dann seelig in unserem Doppelbett geschlummert. Am nächsten Tag sind wir gleich morgens aufgebrochen und haben uns wieder am Groenplaats getroffen. Dann gab es zum Frühstück erstmal belgische warme Waffeln und frisch gestärkt konnte die Shoppingtour beginnen. Meine Freundin führte uns in kleine feine Geschäfte, ihre Geheimtipps, z.B. Secondhandläden oder kitschige, bunte Shops mit allerlei Deko-Kram für zu Hause. Leider war fast alles sehr teuer, nur in einem Laden konnten wir zuschlagen und nun bin ich stolze Besitzerin eines lila-farbenen Kleides und 3 Paar neuer Ohrringe.
Mittags saßen wir mit Baguettes und Minipizza in einem Park und ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen, dann ging es noch in ein paar Geschäfte und dann erstemal für ein Stündchen zum Ausruhen nach Hause. Unsere Füße taten mörderisch weh!
Abends trafen wir uns wieder und aßen bei einem sehr vollen, hektischen, aber dennoch gemütlichen Italiener und ließen den Tag ausklingen. Dann mussten wir früh ins Bett, um am nächsten Morgen um 4 aufzustehen. Dann gings mit dem Zug (und einigen Verzögerungen) schweren Herzens wieder nach Berlin. Ich wär gern noch länger geblieben, aber Antwerpen habe ich sicher nicht das letzte Mal in meinem Leben gesehen.:)