Freitag, 25. Juli 2008

Paris

...stinkt. Das ist das erste, was einem auffällt. In der ganzen Stadt stinkt es nach Urin. Das ist schon recht hart. Ansonsten ist Paris sehr hektisch, sehr laut, voller Gold und Protz, Luxus und Größenwahn.
Das kleine, romantische Flair, mit Künstlern, Pantomimen, Akkordeon-Klängen und verliebten Pärchen habe ich verzweifelt gesucht...und letztendich doch gefunden. Allerdings erst am letzten Tag, in der Gegend um den Bahnhof Gare du Nord, im Nordosten der Stadt. Auch Le Marais war ein schönes Viertel...aber Kreuzberg zu ähnlich, um besonders zu sein.
In Paris ist vieles vielen anderen Dingen ähnlich. Man sieht etwas und denkt: „Ach, das kenne ich aus der und der Stadt.“ Nur mit dem Unterschied, dass es in Paris in der Regel viiiiiieeel größer ist. Jaja, der Pariser Größenwahn eben...;)
Was aber an Paris am allernervigsten ist, ist die Metro, die U-Bahn. Die Gänge gehen kreuz und quer und es kann leicht passieren, dass du eifrig den Ausschilderungen folgst und trotzdem immer wieder an deinem Ausgangspunkt rauskommst. Und die Leute rennen wie verrückt, obwohl die Züge ca. alle 2-3 Minuten kommen. Es ist unglaublich.
Aber Paris hat auch wahnsinnig beeindruckende Details, die es zu entdecken gilt. Ganz besonders faszinierend sind die Friedhöfe, bestehend aus Steingräbern und Familiengruften, die Gräber sind dicht an dicht und jedes Grab ist auf ganz eigene Weise gestaltet. Man findet weinende Engel, Grabplatten mit Fotos der Verstorbenen, auch kleine Andenken oder Zettel mit Nachrichten von Fans berühmter Menschen, z.B. am Grab von Paul Sartre und Simone de Beauvoir. Oder eine große Mosaik-Katzen-Skulptur am Grab eines Künstlers. Ich hätte stundenlang dort alles erkunden und jedes Grab einzeln fotografieren können.
In der Nacht haben wir Sightseeing gemacht. Alles war unglaublich strahlend erleuchtet, der Eifelturm glitzerte und leuchtete abwechselnd in einem tiefen Blauton, überall blitzen riesige goldene Tore und Statuen, pompöse Reiter und Engel. Soviel Reichtum haut einen wirklich um.
Die Stadt ist eben auch sehr teuer, das haben wir besonders beim Essengehen gemerkt. Zweimal haben wir uns ein Essen in einem französischen Restaurant gegönnt. Die französische Küche ist aber nicht so wirklich mein Ding, da habe ich eindeutig andere Favoriten. Aber immerhin habe ich Galette kennengelernt, eine herzhafte Variante von Crépes, die aus Buchweizenmehl gebacken und mit herzhaften Zutaten (Fleisch, Schinken, Ei, Käse, Gemüse, Fisch etc.) gefüllt wird. Der Geschmack des Teiges war nicht so meiner, aber das kann an besagtem Buchweizenmehl gelegen haben. Aber ich lerne immer gern neue Speisen kennen. Was besonders beeindruckt, wird zu Hause nachgekocht :)
Was die Mode angeht, hat Paris wunderbare, sündhaft teure Kaufhäuser mit den schönsten Dingen...aber leider unbezahlbar. Und bei einer Standard-Kette (H&M, Zara etc.) wollte ich nicht einkaufen, da es wenn dann schon etwas typisch französisches sein sollte. So bin ich ohne neue Kleidung, aber mit vielen Fotos in der Digi-Cam wieder nach Hause gefahren, zusammen mit meinem Mann. Immerhin waren die 3 Tage Paris unsere Flittertage. Und ich bin froh, dass der ganze Hochzeitskram endlich mal ein Ende hat. Würden die Leute mich nicht ständig dran erinnern, dass ich geheiratet habe, würde ich es sowieso immer wieder vergessen. ;)

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