Leipzig ist eine hübsche Stadt. Alt und verwinkelt, mit vielen Gassen, faszinierenden Figuren an den Eingängen, vielen (ehemaligen) Apotheken, voller Musikdenkmäler, bunter StreetArt und einer großen Studentenszene. Eine Stadt, in der man sich wohlfühlen kann. Es war schön, sie kennenzulernen, aber sie gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsstädten. Man kann aber gut mal hinfahren und einen Tag dort verbringen.
So wie mein Mann und ich es letzten Donnerstag getan haben. Morgens ging es los mit dem Interconnex von Berlin nach Leipzig. Man fährt nur 1,5 Stunden, die wie im Flug vorbeigehen.
In Leipzig angekommen, begrüßte uns eine eisige Kälte, mit der ich nicht gerechnet hatte. Als Vorsichtsmaßnahme hatte ich mich zwar in mehrere Schichten und eine dicke Strumpfhose gehüllt, aber trotzdem war es eisig und Handschuhe und eine Mütze wären eine gute Idee gewesen.
Wir beschlossen also immer ein Weilchen zu spazieren und zu fotografieren und bei starker Kälte in ein Café zu wechseln. Aufgrund ungünstigen Schuhwerks an meinen Füßen und generellem Unwohlsein aufgrund der zu dünnen Kleidung wurde dieser Rhytmus auch gut eingehalten.:D
Wir marschierten vom Bahnhof aus los ins Stadtzentrum, in die kleinen Gassen, vorbei an Auerbach´s Keller und vielen schönen Läden. Die Tiere und Gesichter an den Hauswänden beobachteten uns und ließen sich bereitwillig fotografieren. Alle Geschäfte waren noch zu und wir liefen Richtung Süden, die Karl-Liebknecht-Straße (oder wie der Leipziger sagt: KarLi) hinunter und waren plötzlich in einer heimeligen, bunten und fröhlichen Szene-Gegend.
Unser erster Stop war dann in der "Volksküche", einem großen Club-Café, in dem auch oft Parties stattfinden und das in der Einrichtung noch Ost-Flair vermittelte. Wir wärmten uns an einem Glas Tee auf und durchsuchten Programmhefte und Museums-Prospekte nach tollen Ausstellungen.
Da uns auf Anhieb nichts passendes ins Auge sprang, beschlossen wir, die Stadterkundung durch Laufen und Fotografieren beizubehalten und liefen die ewig lange KarLi weiter hinunter. Wir kamen am Café Puschkin vorbei, das ich bereits im Internet entdeckt hatte und es sah so einladend aus, dass wir es uns für das Mittagessen vormerkten. Weiter ging es durch Straßen mit schönen, hellen Altbauten, in Richtung Park. Da der Wind aber eisig pfiff, ließen wir den Park dann doch links liegen und spazierten einfach weiter. Nach einer kleinen Runde, kamen wir wieder am Puschkin an und genossen dort unsere Mittagspause.
Ich wählte Knoblauchbrot und mein Mann Hühnchen in Sherrysoße mit Makkaroni und Honig-Möhren. Wir waren beide begeistert, denn das Essen war wirklich gut und die Stimmung wahnsinnig angenehm und total gemütlich. Also absolut empfehlenswert!
Weiter ging es dann Richtung Zentrum. Mittlerweile waren alle Geschäfte auf und wir machten ein bißchen Schaufensterbummel und sahen uns in einigen, kleinen Geschäften ein wenig um. Nach einer Weile machten wir bei Starbucks eine Tee-und-Kuchen-Pause mit einem heftigen Karamell-Brownie und einem netten Schoko-Donut. Da ich auch vom Hundertwasser-Café gelesen hatte (in Berlin gibt es auch eines), suchten wir das Barfußgässchen und beschlossen uns im Hundertwasser noch einen herzhaften Snack als Abendbrot zu gönnen. Hier allerdings waren weder das Ambiente, noch die Bedienung, noch das Essen überzeugend, also das kann man getrost sein lassen. Aber die Gegend um das Barfußgässchen ist wirklich schön und kuschelig, Altstadt-Flair pur. Ich denke, im Sommer ist es dort sicherlich sehr voll, belebt und laut, vielleicht sollte man dann noch einmal dort vorbeischauen.:)
Nach diesem letzten Abstecher ging es wieder zum Bahnhof und mit dem Zug zurück nach Berlin.
Leipzig ist auf jeden Fall einen Besuch wert, obwohl ich andere Städte bevorzugen würde.
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